Wilhelm Conrad Röntgen wurde am 27. März 1845 in Lennep, einer Stadt im heutigen Nordrhein-Westfalen, geboren. Er studierte Maschinenbau an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich und später Physik an der Universität Utrecht in den Niederlanden.
Röntgen entdeckte die Röntgenstrahlen am 8. November 1895, als er experimentierte, wie Kathodenstrahlen durch Glasröhren in einem evakuierten Raum fließen. Er bemerkte, dass eine fluoreszierende Beschichtung auf einem benachbarten Tisch leuchtete, obwohl sie von keinem sichtbaren Licht beleuchtet wurde. Er nannte diese Strahlen "X-Strahlen", da ihre Natur unbekannt war.
Röntgen veröffentlichte seine Entdeckung der Röntgenstrahlen in einer Notiz an die Physikalische-Medizinische Gesellschaft in Würzburg am 28. Dezember 1895. Er beschrieb die Eigenschaften der Strahlen und ihre Fähigkeit, durch verschiedene Materialien zu dringen. Die Entdeckung war ein Durchbruch in der medizinischen Diagnostik.
Röntgen erhielt 1901 den ersten Nobelpreis für Physik für die Entdeckung der Röntgenstrahlen. Er war auch Mitglied der Royal Society of London und wurde von vielen akademischen Institutionen mit Ehrendoktortiteln ausgezeichnet.
Neben der Entdeckung der Röntgenstrahlen leistete Röntgen auch wichtige Beiträge zur Erforschung von Kathodenstrahlen und der Elektronenemission. Er war auch ein Pionier in der Verwendung von Röntgenstrahlen in der medizinischen Diagnostik und erfand den Röntgenfilm.
Röntgen war zweimal verheiratet und hatte eine Tochter. Er starb am 10. Februar 1923 in München an Darmkrebs.
Obwohl die Entdeckung der Röntgenstrahlen viele Vorteile für die Medizin brachte, gab es auch unvorhergesehene Folgen. Röntgen selbst war besorgt über die möglichen schädlichen Auswirkungen der Strahlen und warnte davor, sie leichtfertig zu verwenden. Tatsächlich gab es in den Jahren nach der Entdeckung Fälle von Erkrankungen und sogar Todesfällen aufgrund übermäßiger Röntgenstrahlung.