Wer war eigentlich ...? Henrik Ibsen
Steckbrief
Biografie und Leben
Frühes Leben und Ausbildung
Henrik Ibsen wurde am 20. März 1828 in Skien, Norwegen, als zweites von fünf Kindern geboren. Sein Vater, Knud Ibsen, war ein wohlhabender Kaufmann, der Geschäfte in Norwegen und im Ausland tätigte. Seine Mutter, Marichen Altenburg, war die Tochter eines reichen Kaufmanns. Ibsen besuchte die Kathedralschule in Skien und zeigte früh eine Vorliebe für Literatur und Theater. Im Jahr 1843 verließ er Skien und zog nach Christiania (heute Oslo), wo er eine kaufmännische Ausbildung absolvierte.
Frühe Karriere
Ibsens Karriere als Theaterdichter begann in Bergen, Norwegen, wo er 1851 als Theatersekretär arbeitete. In dieser Zeit schrieb er mehrere Stücke, darunter "Catilina", das im Jahr 1850 uraufgeführt wurde. Ibsen wurde später zum künstlerischen Leiter des Theaters ernannt und führte einige seiner eigenen Werke auf, darunter "Das Fest auf Solhaug" und "Brand".
Europäische Jahre
1857 verließ Ibsen Norwegen und lebte abwechselnd in Italien, Deutschland und Dänemark. In dieser Zeit schrieb er einige seiner bekanntesten Werke, darunter "Peer Gynt", "Hedda Gabler" und "Ein Volksfeind". Während seines Aufenthalts in Deutschland lernte er die Werke von Schiller und Goethe kennen und wurde von ihnen beeinflusst. In Dänemark freundete er sich mit dem dänischen Schriftsteller und Philosophen Søren Kierkegaard an, der ebenfalls Einfluss auf seine Arbeit hatte.
Späte Karriere und Tod
Ibsen kehrte 1891 nach Norwegen zurück und lebte dort bis zu seinem Tod im Jahr 1906. In seinen späteren Werken beschäftigte er sich zunehmend mit politischen und gesellschaftlichen Themen. Sein letztes Stück "When We Dead Awaken" wurde 1899 uraufgeführt. Obwohl er zu dieser Zeit bereits als einer der bedeutendsten Dramatiker Europas angesehen wurde, wurde sein Werk in Norwegen oft kritisiert und seine Stücke wurden häufig zensiert.
Einflüsse und Stil
Ibsens Werk wurde von verschiedenen literarischen und philosophischen Strömungen beeinflusst, darunter dem Realismus und dem Existentialismus. Sein Stil war geprägt von einer klaren, präzisen Sprache und einer Vorliebe für psychologische Komplexität. Seine Stücke beschäftigten sich oft mit Themen wie Identität, Macht, Korruption und der Rolle der Frau in der Gesellschaft.
Rezeption und Vermächtnis
Ibsens Werke wurden in der ganzen Welt aufgeführt und übersetzt. Seine Stücke werden immer noch als zeitgenössische Werke betrachtet und haben Einfluss auf die moderne Literatur, Theater und Film. Viele Schriftsteller, Theatermacher und Filmemacher haben sich von Ibsens Werk inspirieren lassen, darunter Eugene O'Neill, Arthur Miller und Ingmar Bergman.
Ausgewählte Werke
Unter Ibsens bekanntesten Werken sind:
- Peer Gynt (1867)
- Die Wildente (1884)
- Ein Volksfeind (1882)
- Gespenster (1881)
- Hedda Gabler (1890)
Politische Aktivitäten
Ibsen war auch politisch aktiv und setzte sich für die Rechte von Frauen und die Unabhängigkeit Norwegens von Schweden ein. Er unterstützte die Frauenbewegung und war Mitglied der Norwegischen Vereinigung für Frauenrechte. Im Jahr 1900 schrieb er ein Gedicht zur Feier des 100-jährigen Jubiläums der Unabhängigkeit Norwegens.
Persönliches Leben
Ibsen war zweimal verheiratet und hatte einen Sohn und eine Tochter. Seine erste Ehe mit Susannah Thoresen endete 1869 durch ihren Tod. 1888 heiratete er seine Sekretärin, die deutsche Schauspielerin und Schriftstellerin Emma Liven. Ibsen starb am 23. Mai 1906 in Oslo im Alter von 78 Jahren.
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