Wer war eigentlich ...? Bedeutende Persönlichkeiten der Geschichte

Wer war eigentlich ...? Christoph Daum

Steckbrief

Biografie und Leben

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Kindheit und Jugend

Christoph Daum wurde am 24. Oktober 1953 in Oeding, einem kleinen Dorf in Nordrhein-Westfalen, geboren. Seine frühe Kindheit verbrachte er jedoch überwiegend in Duisburg, wo seine Familie hinzog. Duisburg, eine Industriestadt im Ruhrgebiet, war in den 1950er und 1960er Jahren von einem starken Arbeiterethos geprägt, und die Menschen dort hatten einen harten Alltag, der von den wirtschaftlichen Bedingungen der Nachkriegszeit gezeichnet war. In dieser Umgebung wuchs Daum als eher schmächtiges Kind auf, was seine frühen sozialen Erfahrungen stark prägte.

Bereits in jungen Jahren musste er lernen, sich durchzusetzen. In der Schule legte er sich oft mit Mitschülern an, die größer und stärker waren als er. Diese Erfahrungen formten einen wesentlichen Teil seines Charakters: den Kampfgeist und die Hartnäckigkeit, die ihn später im Leben auszeichnen sollten. Daum war ein Junge, der sich nicht mit dem Durchschnitt zufriedengab, sondern immer den Drang verspürte, sich zu beweisen und über sich hinauszuwachsen. Dies zeigte sich nicht nur in seinem sozialen Umfeld, sondern auch auf dem Fußballplatz.

Fußball spielte früh eine große Rolle in Daums Leben. In Duisburg begann er, in kleineren Jugendmannschaften zu spielen. Obwohl er nie als großes Talent galt, überzeugte er durch seine Disziplin, seine Entschlossenheit und seine große Liebe zum Spiel. Der Fußball bot ihm eine Möglichkeit, sich auszudrücken und seine Energie in etwas Positives zu lenken. Er war wahrlich kein technischer Wunderknabe, aber seine taktische Auffassungsgabe und sein Engagement auf dem Platz ließen ihn aus der Masse deutlich hervorstechen.

Seine Kindheit und Jugend waren von einer stetigen Suche nach Anerkennung geprägt, sei es in der Schule, in der Nachbarschaft oder auf dem Fußballplatz. Diese Zeit formte nicht nur seine Persönlichkeit, sondern legte auch den Grundstein für seinen späteren Erfolg als Trainer. In einer rauen Umgebung lernte Daum, niemals aufzugeben und immer nach neuen Wegen zu suchen, seine Ziele doch irgendwie zu erreichen – Eigenschaften, welche ihm in seiner gesamten Karriere als Trainer zu Gute kommen sollten.

Schule und Ausbildung

Seine schulische Laufbahn begann der kleine Christoph in Duisburg, wo er die Grundschule besuchte und später auf eine weiterführende Schule wechselte. Schon früh zeigte er eine sehr hohe Leistungsbereitschaft und zudem eine ausgeprägte Disziplin, die ihn sowohl im schulischen als auch im sportlichen Bereich auszeichnete. Trotz seiner Begeisterung für den Fußball vernachlässigte Daum seine schulische Ausbildung nicht. Er war stets darauf bedacht, ein solides Fundament zu schaffen, da er wusste, dass sportliche Karrieren oft ungewiss und von vielen Faktoren abhängig sind.

Nach dem Abschluss seiner Schulzeit entschied er sich für ein Studium der Sportwissenschaften und des Englischen. Sein ursprünglicher Plan war es damals, Lehrer zu werden, eine berufliche Richtung, welche seinen Wunsch widerspiegelte, Wissen zu vermitteln und andere Menschen zu fördern. Diese Ambition, anderen etwas beizubringen und sie zu besseren Versionen ihrer selbst zu machen, war ein Aspekt, der ihn auch später als Trainer auszeichnen sollte.

Das Studium an der Deutschen Sporthochschule Köln eröffnete Daum neue Perspektiven. Hier vertiefte er nicht nur sein theoretisches Wissen über Sport und Bewegung, sondern lernte auch die psychologischen und pädagogischen Aspekte des Trainings kennen. Diese Kombination aus praktischer Erfahrung und wissenschaftlicher Ausbildung ermöglichte es ihm, einen modernen, ganzheitlichen Trainingsansatz zu entwickeln, der später zu einem Markenzeichen seiner Trainerkarriere werden sollte.

Während seines Studiums spielte Daum weiterhin Fußball in verschiedenen Amateurvereinen, wobei er nie den Sprung in den professionellen Bereich schaffte. Doch diese Zeit war für ihn wichtig, um die Strukturen des Fußballs von Grund auf zu verstehen und eine klare Vorstellung davon zu entwickeln, was es braucht, um erfolgreich zu sein – sowohl als Spieler als auch als Trainer. Seine Ausbildung war für ihn nicht nur ein Mittel zum Zweck, sondern eine bewusste Entscheidung, seine Leidenschaft für den Sport auf eine stabile Basis zu stellen.

Familie, Frau und Kinder

Christoph Daum war nicht nur eine prominente Figur im Fußball, sondern auch ein Familienmensch, welcher sein Privatleben weitgehend aus der Öffentlichkeit heraushielt. Er war verheiratet und hatte mehrere Kinder, zu denen er eine enge Beziehung pflegte. Besonders in den herausfordernden Phasen seiner Karriere und seines Lebens war ihm die Familie ein wichtiger Rückzugsort. Trotz der intensiven und oft stressigen Natur des Trainerberufs bemühte er sich stets, für seine Familie da zu sein.

Daum war in erster Ehe mit Angelika Daum verheiratet, die ihn über viele Jahre hinweg begleitete und unterstützte. Die Familie lebte in den verschiedenen Städten, in denen Christoph Daum als Trainer tätig war, darunter Köln, Stuttgart, Wien und Istanbul. Trotz des hektischen Lebensstils, den das Trainerdasein mit sich brachte, war es ihm wichtig, dass seine Familie immer ein fester und stabiler Bestandteil seines Lebens blieb.

Später heiratete Daum erneut. Seine zweite Ehefrau war Ana Daum, mit der er ebenfalls Kinder hatte. In den letzten Jahren vor seinem Tod, als er gegen den Krebs kämpfte, zog er sich zunehmend in das Privatleben zurück und verbrachte viel Zeit mit seiner Familie. Sie wurde in dieser Zeit zu seiner größten Stütze und half ihm, die schwierige Phase seiner Krankheit zu meistern.

Obwohl Daum in der Öffentlichkeit oft als harter und sehr kompromissloser Charakter wahrgenommen wurde, war er im Privatleben als liebevoller Vater und Ehemann bekannt. Seine Familie war es auch, die ihn in den letzten Monaten seines Lebens begleitete, als er gegen seine schwere Krankheit kämpfte. Schließlich verstarb er im Kreise seiner Familie am 24. August 2024 in Köln. Seine Frau und Kinder standen ihm in diesen schweren Zeiten stets zur Seite und sorgten dafür, dass er bis zum Ende in einer liebevollen Umgebung bleiben konnte.

Erste Trainerstationen

Er begann seine Trainerkarriere auf eher unkonventionelle Weise. Nachdem er selbst nie den Sprung in den Profifußball geschafft hatte, war er entschlossen, seinen Weg als Trainer zu finden. Seine erste wichtige Station war der 1. FC Köln, bei dem er zunächst als Jugendtrainer tätig war. Daums Fähigkeit, junge Spieler zu fördern und ihre Stärken zu entwickeln, fiel schnell auf, und so wurde er 1986 im Alter von nur 32 Jahren überraschend zum Cheftrainer der Profimannschaft ernannt.

Der 1. FC Köln befand sich damals in einer Phase des Umbruchs, doch Daum gelang es, die Mannschaft in kurzer Zeit zu einem ernsthaften Konkurrenten der Spitzenklubs der Bundesliga zu formen. Mit innovativen Trainingsmethoden und einer unbändigen Energie führte er die Kölner zu mehreren erfolgreichen Saisons, darunter zwei zweite Plätze in der Bundesliga. Sein Engagement und seine unorthodoxen Methoden, wie das berühmte „Laufen über Glasscherben“ zur mentalen Stärkung der Spieler, machten ihn schnell zu einer polarisierenden Figur im deutschen Fußball.

Nach einigen erfolgreichen Jahren beim 1. FC Köln entschied sich Daum, seine Karriere weiter voranzutreiben und nahm 1990 das Angebot des VfB Stuttgart an. Auch hier gelang es ihm, die Mannschaft innerhalb kurzer Zeit zu einem Titelanwärter zu formen. Seine Arbeit in Stuttgart sollte der nächste Meilenstein in seiner Karriere werden und führte schließlich 1992 zum Gewinn der deutschen Meisterschaft, was Daums Status als einer der besten Trainer Deutschlands festigte.

Trotz seines Erfolgs blieb Daum immer ein kontroverser Trainer, dessen unkonventionelle Methoden und direkte Art nicht bei allen auf Zustimmung stießen. Doch eines war klar: Er verstand es definitiv, das Maximum aus all seinen Spielern herauszuholen und funktionierende Mannschaften zu formen, die über sich hinauswuchsen. Diese frühen Jahre legten den Grundstein für Daums späteren Erfolg und seinen Ruf als einer der herausragendsten Trainerpersönlichkeiten der 1990er Jahre.

Meisterschaft mit Stuttgart

Der Höhepunkt von Christoph Daums Trainerkarriere in Deutschland war zweifellos der Gewinn der deutschen Meisterschaft mit dem VfB Stuttgart in der Saison 1991/92. Nach seinem Wechsel von Köln nach Stuttgart hatte Daum die Aufgabe, eine Mannschaft aufzubauen, die wieder in die nationale Spitze aufsteigen konnte. Obwohl der VfB Stuttgart zu dieser Zeit nicht als Topfavorit galt, gelang es Daum, ein schlagkräftiges Team zu formen, das durch seine taktische Disziplin und seinen unbedingten Siegeswillen beeindruckte.

In der Saison 1991/92 kämpfte Stuttgart bis zum letzten Spieltag um den Titel und setzte sich am Ende in einem dramatischen Finale durch. Der entscheidende Moment kam am letzten Spieltag, als Stuttgart durch ein spätes Tor von Guido Buchwald in Leverkusen den Titel sicherte. Daum wurde als Architekt dieses Erfolgs gefeiert, der vor allem durch seine Fähigkeit, Spieler zu motivieren und sie taktisch optimal einzusetzen, erreicht wurde.

Dieser Titelgewinn war nicht nur für den VfB Stuttgart von großer Bedeutung, sondern auch für Christoph Daum selbst. Er hatte sich als einer der besten Trainer des Landes etabliert und bewiesen, dass er in der Lage war, große Titel zu gewinnen. Die Meisterschaft 1992 war das Ergebnis jahrelanger harter Arbeit und ein Höhepunkt seiner frühen Trainerkarriere.

Trotz dieses Erfolgs blieb das Jahr 1992 nicht ohne Enttäuschungen. Ein Wechselfehler in einem entscheidenden Spiel verhinderte die Teilnahme des VfB Stuttgart an der Champions League, was zu heftiger Kritik führte. Dennoch blieb Daums Ruf als Spitzen-Trainer ungebrochen, und seine Erfolge in Stuttgart sicherten ihm weitere hochkarätige Trainerpositionen im In- und Ausland.

Fede mit Uli Hoeneß

Die Fehde zwischen Christoph Daum und Uli Hoeneß ist eine der bekanntesten Rivalitäten in der Geschichte des deutschen Fußballs. Sie begann Ende der 1980er Jahre, als Daum mit dem 1. FC Köln und später dem VfB Stuttgart als ambitionierter Trainer die Dominanz des FC Bayern München unter Hoeneß herausforderte. Daum wurde schnell zu einer charismatischen und polarisierenden Figur, die in den Medien regelmäßig provokative Aussagen machte, was zu einer Eskalation der Spannungen zwischen ihm und dem Bayern-Manager führte.

Die Rivalität erreichte ihren Höhepunkt 1989 in einer denkwürdigen Fernsehdebatte im ZDF-Sportstudio, bei der Daum und Hoeneß sich offen attackierten. Daum warf Hoeneß vor, die Bundesliga zu dominieren und andere Vereine finanziell auszustechen, während Hoeneß Daum als provokanten Lautsprecher darstellte, welcher mehr durch seine Worte als durch tatsächliche Erfolge auffiel. Diese Auseinandersetzung wurde zum Symbol für den Kampf der Herausforderer gegen das Bayern-Establishment und machte Daum in der Öffentlichkeit noch bekannter.

Die Fehde setzte sich in den folgenden Jahren fort, während Daum weiterhin als Trainer in Deutschland und im Ausland erfolgreich war. Ihre Rivalität war von wechselseitigen Spitzen und persönlichen Angriffen geprägt, die von den Medien immer wieder gerne als Klatschthema aufgegriffen wurden. Obwohl sie sich als erbitterte Gegner sahen, blieb ein gegenseitiger Respekt nicht aus – insbesondere als Daum 2000 für den Posten des Bundestrainers in Frage kam.

In den späten Jahren änderte sich das Verhältnis zwischen Daum und Hoeneß. Nach Daums Krebserkrankung 2022 versöhnten sich die beiden öffentlich, was bei vielen als ein Zeichen der menschlichen Größe gewertet wurde. Hoeneß äußerte in Interviews, dass er Daums Kampf gegen den Krebs bewundere, und sie traten sogar gemeinsam in einer TV-Dokumentation auf. Diese Versöhnung war ein bemerkenswerter Abschluss einer der kontroversesten und spannendsten Fehden im deutschen Fußball.

Kokain-Affäre

Die Kokain-Affäre von Christoph Daum im Jahr 2000 gilt als einer der größten Skandale in der Geschichte des deutschen Fußballs und markierte einen dramatischen Wendepunkt in seiner Karriere. Daum, zu dieser Zeit Trainer von Bayer Leverkusen und als designierter Bundestrainer vorgesehen, wurde beschuldigt, Kokain konsumiert zu haben. Die Anschuldigungen stammten ursprünglich aus dem Umfeld von Uli Hoeneß, was die Affäre zusätzlich anheizte, da es die ohnehin angespannte Rivalität zwischen den beiden Persönlichkeiten verschärfte.

Zunächst wies Daum die Vorwürfe vehement zurück und bot sogar an, sich einem freiwilligen Haartest zu unterziehen, um seine Unschuld zu beweisen. Doch das Ergebnis des Tests bestätigte den Kokainkonsum, was zu einem tiefen Fall führte. Daum wurde unmittelbar von seiner Position bei Bayer Leverkusen entlassen und verlor die Chance, Bundestrainer zu werden – ein Posten, den er nahezu sicher in Aussicht hatte. Die Affäre war nicht nur ein persönlicher Tiefschlag für Daum, sondern erschütterte den deutschen Fußball nachhaltig.

Die Folgen des Skandals waren gravierend. Daum zog sich zunächst aus dem öffentlichen Leben zurück und ging ins Ausland, um sich von dem Skandal zu erholen und seine Karriere wieder in Gang zu bringen. Trotz der massiven öffentlichen Kritik und der persönlichen Krise, die dieser Skandal auslöste, fand Daum Wege, wieder Fuß zu fassen. In den darauffolgenden Jahren kehrte er mit erfolgreichen Engagements in Österreich und der Türkei in den Profifußball zurück und bewies damit, dass er auch nach einem solchen Rückschlag in der Lage war, weiterzumachen.

Die Kokain-Affäre blieb jedoch ein Schatten, der lange über Daums Karriere hing. Trotz seines Comebacks und der späteren Erfolge wurde er von vielen immer mit diesem Skandal in Verbindung gebracht. Dennoch zeigte Daum immer wieder, dass er ein Kämpfer war, der sich auch von schweren Rückschlägen nicht unterkriegen ließ. Er selbst beschrieb diesen Vorfall später als eine wichtige Lektion in seinem Leben, die ihn als Mensch und als Trainer geprägt habe.

Zeit im Ausland

Nach der Kokain-Affäre und seinem erzwungenen Rückzug aus Deutschland fand Christoph Daum im Ausland neue Herausforderungen und konnte dort seine Trainerkarriere wiederbeleben. Seine erste Station führte ihn zurück in die Türkei, wo er 2001 zum zweiten Mal Trainer bei Besiktas Istanbul wurde. Daum hatte bereits in den 1990er Jahren mit Besiktas Erfolge gefeiert und genoss in der Türkei hohes Ansehen. Auch bei seinem zweiten Engagement in Istanbul konnte er die Mannschaft erfolgreich führen und gewann den türkischen Pokal.

Im Jahr 2002 wechselte Daum nach Österreich, wo er bei Austria Wien anheuerte. Hier gelang es ihm, die Mannschaft zur Meisterschaft zu führen, was ihn erneut als erfolgreichen Trainer im europäischen Fußball etablierte. Seine Arbeit in Wien zeichnete sich durch eine taktische Disziplin und eine starke Defensive aus, was seiner Mannschaft in der österreichischen Liga zu einer dominierenden Position verhalf.

2003 übernahm Daum das Traineramt bei Fenerbahçe Istanbul, einem der größten Vereine der Türkei. Unter seiner Führung gewann Fenerbahçe 2004 und 2005 die türkische Meisterschaft. Trotz seiner Erfolge in der heimischen Liga blieb der große Durchbruch in der Champions League aus, was zu wiederkehrender Kritik in den türkischen Medien führte. Dennoch blieb Daum in der Türkei eine geachtete Figur und war bekannt für seine Leidenschaft und sein Engagement auf und neben dem Platz.

Nach einer weiteren Rückkehr zum 1. FC Köln im Jahr 2006, wo er den Verein zurück in die Bundesliga führte, zog es Daum erneut ins Ausland. Im Jahr 2011 übernahm er den belgischen Klub Club Brügge und führte das Team in der belgischen Liga auf den zweiten Platz. Später, im Jahr 2013, folgte ein kurzes Engagement bei Bursaspor in der Türkei, das jedoch weniger erfolgreich verlief und im Jahr 2014 endete.

Seine Zeit im Ausland war geprägt von Höhen und Tiefen, doch Christoph Daum bewies immer wieder seine Fähigkeit, sich neuen Herausforderungen zu stellen und seine Teams zu Erfolgen zu führen. Besonders in der Türkei und Österreich feierte er seine größten internationalen Erfolge und erwarb sich dort einen Ruf als fähiger und leidenschaftlicher Trainer, der trotz der Skandale in seiner Karriere stets den Weg zurück auf die große Bühne des Fußballs fand.

Titelgewinne

Christoph Daum konnte im Laufe seiner Trainerkarriere eine große Anzahl an Titeln gewinnen, sowohl im In- als auch im Ausland. Sein erster großer Erfolg in Deutschland war der Gewinn der Bundesliga-Meisterschaft mit dem VfB Stuttgart in der Saison 1991/92. Dieser Titel war der Höhepunkt seiner Trainerarbeit in Deutschland und bestätigte ihn als einen der besten Trainer des Landes.

Im Ausland setzte Daum seine Erfolgsserie fort. In Österreich führte er Austria Wien in der Saison 2002/03 zur Meisterschaft in der österreichischen Bundesliga. Dieser Erfolg zeigte seine Fähigkeit, auch international Teams erfolgreich zu formen und zu führen. Nach seiner Zeit in Österreich zog es ihn in die Türkei, wo er ebenfalls große Erfolge feierte.

Mit Fenerbahçe Istanbul gewann Daum in den Jahren 2004 und 2005 die türkische Meisterschaft. Besonders in der Türkei genoss er hohes Ansehen, da er in kurzer Zeit eine dominante Mannschaft formte, die in der nationalen Liga den Ton angab. Zusätzlich zu den Meistertiteln führte er Fenerbahçe auch zum Gewinn des türkischen Supercups. Auch seine Zeit bei Besiktas Istanbul war von Erfolgen gekrönt – hier gewann er 2001 den türkischen Pokal.

Diese Titelgewinne unterstrichen Daums Fähigkeit, aus verschiedenen Teams und unter unterschiedlichen Bedingungen das Maximum herauszuholen. Seine Erfolge in Deutschland, Österreich und der Türkei machten ihn zu einem der angesehensten Trainer seiner Zeit, der stets in der Lage war, seine Mannschaften zu titeln zu führen, egal in welchem Land er tätig war.

Leben nach der Trainerkarriere

Nach mehreren Jahrzehnten im Profifußball zog sich Christoph Daum allmählich aus dem aktiven Trainerdasein zurück. Sein letztes größeres Engagement war als Nationaltrainer der rumänischen Nationalmannschaft in den Jahren 2016 bis 2017. Trotz großer Hoffnungen konnte Daum das Team jedoch nicht zur Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2018 führen, was schließlich zu seiner Entlassung führte. Dieses Kapitel markierte das Ende seiner intensiven Karriere auf der Trainerbank.

In den Jahren nach seiner aktiven Trainerkarriere blieb Daum dem Fußball jedoch weiterhin verbunden. Er trat regelmäßig als Experte in verschiedenen Medienformaten auf und war ein gefragter Gast in Talkshows, wo er über seine langjährige Erfahrung im Fußball sprach. Dabei blieb er stets eine kontroverse, aber auch respektierte Stimme im deutschen Fußball, die für klare Worte bekannt war. Sein Fokus verschob sich zunehmend auf gesellschaftliche Themen, und er nutzte seine Popularität, um auf verschiedene Missstände aufmerksam zu machen.

Darüber hinaus engagierte sich Daum in sozialen Projekten, insbesondere im Bereich der Jugendförderung und der Suchtprävention, was nicht zuletzt durch seine eigene Vergangenheit beeinflusst war. Er hielt Vorträge und schrieb Bücher, in denen er seine Lebensphilosophie und die Lehren aus seiner Karriere weitergab. Seine Maxime „Du kannst hinfallen, aber du musst immer wieder aufstehen“ wurde zu einem Leitmotiv, das er vor allem jungen Menschen weitervermitteln wollte.

Privat konzentrierte sich Daum zunehmend auf seine Familie. Nach vielen Jahren, in denen der Fußball im Vordergrund stand, genoss er die Zeit mit seiner Frau und seinen Kindern. Obwohl er nie ganz von der Fußballwelt loskam, war es ihm wichtig, einen Ausgleich zu finden und sich auf die wesentlichen Dinge im Leben zu besinnen, insbesondere nach der Diagnose seiner schweren Krankheit.

Sein Leben nach der Trainerkarriere war geprägt von Reflexion und dem Versuch, aus seinen Erfahrungen positive Impulse für andere zu schaffen. Dabei blieb er stets authentisch und ehrlich gegenüber seinen eigenen Schwächen und Fehlern, was ihm viele Sympathien einbrachte – selbst bei jenen, die ihm in der Vergangenheit kritisch gegenüberstanden.

Letzte Lebensjahre und Tod

Die letzten Lebensjahre von Christoph Daum waren von einem erbitterten Kampf gegen den Krebs geprägt. Im Herbst 2022 wurde bei ihm Lungenkrebs diagnostiziert, eine Nachricht, die sowohl die Fußballwelt als auch seine Fans tief erschütterte. Anstatt sich vollständig aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen, entschied sich Daum jedoch, offen über seine Krankheit zu sprechen und mit seinem Beispiel anderen Betroffenen Mut zu machen. „Der Krebs hat sich den falschen Körper ausgesucht“, lautete einer seiner markanten Sätze, mit denen er seinen ungebrochenen Kampfgeist ausdrückte.

Trotz der schweren Diagnose zeigte Daum in den folgenden Monaten einen außergewöhnlichen Lebenswillen. Er trat in mehreren Interviews und Talkshows auf, in denen er seine persönliche Geschichte teilte und den Fokus darauf legte, wie wichtig es sei, auch in den dunkelsten Momenten des Lebens nicht aufzugeben. Seine Botschaft fand in der Öffentlichkeit großen Anklang, und selbst ehemalige Kritiker erkannten die Größe, mit der Daum dieser Herausforderung begegnete.

Seine Krankheit hatte jedoch auch sichtbare Spuren hinterlassen. Freunde und Weggefährten berichteten, wie sehr sich sein körperlicher Zustand verschlechterte, doch seine mentale Stärke und sein Optimismus blieben bis zum Ende erhalten. Noch im Oktober 2023 feierte er seinen 70. Geburtstag im Kreise enger Freunde und Familie in Köln, wo er trotz der fortgeschrittenen Krankheit mit den Gästen feierte und sich als Kämpfer präsentierte.

Am 24. August 2024 verstarb Christoph Daum schließlich im Alter von 70 Jahren in Köln, friedlich im Kreise seiner Familie. Seine letzten Monate waren von einem intensiven Zusammenhalt mit seinen Liebsten geprägt, die ihn bis zum Ende unterstützten. Der Tod von Daum löste in der Fußballwelt tiefe Trauer aus. Viele ehemalige Weggefährten, Spieler und Kollegen würdigten ihn als einen großartigen Trainer und inspirierenden Menschen, der trotz aller Höhen und Tiefen immer wieder den Mut fand, sich neuen Herausforderungen zu stellen.

Mit seinem Tod ging eine der schillerndsten und kontroversesten Persönlichkeiten des deutschen Fußballs von der Bühne ab. Christoph Daum hinterließ jedoch ein bleibendes Vermächtnis – als Trainer, der den Fußball mit Leidenschaft lebte, und als Mensch, der auch in schwierigen Zeiten niemals aufgab und immer für das kämpfte, woran er auch glaubte.


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